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Erfahrungsbericht: Adobe Experience Design

Ein Artikel aus dem Bereich Softwareentwicklung
Benjamin Lau
07.12.2016
Benjamin Lau

Die Designwelt ist im stetigen Wandel und so gibt es auch immer neue Errungenschaften im Bereich der Software-Tools.

Mit dem Aufkommen von Sketch im Jahr 2008 wurde klar, dass UI- und UX-Design mehr Anforderungen an Programme haben, als es der damalige Stand hergab. Auch Adobe hat sich das Feedback der Community zu Herzen genommen und hat mit Adobe Experience Design, kurz Adobe XD, sein eigenes Produkt ins Rennen geschickt.

Im November 2016 hat es Adobe XD von einer Preview- zu einer Betaversion geschafft, was mir Anlass dazu gibt, das Programm etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Während meines Praktikums bei Cap3 habe ich seit der Version 0.5.16 mit XD gearbeitet und habe die Updates seitdem regelmäßig verfolgt und die neuesten Features ausgetestet. Auf den ersten Blick wirkt Adobe XD wie eine Kopie von Sketch und nicht so innovativ, wie man es von Adobe gewohnt ist. Bei genauerem Hinsehen erkennt man aber, dass es nicht nur ein billiger Abklatsch des Vorreiters ist, sondern jede Menge neue Ideen und Features mit eingeflossen sind, die XD zu einer interessanten Alternative machen.

Performance Es ist bei der Benutzung schnell festzustellen, dass XD sehr flüssig läuft und die Renderings nahezu ohne Latenzen passieren. Das ist für einen Designer meist so lange irrelevant, bis man ein Projekt hat, welches übermäßig viele Screens hat und die Renderings den Workflow beeinflussen. In diesem Sinne: Hut ab vor den Entwicklern.

Prototyping in Adobe XD

Prototyping

XD teilt sich auf in 2 Programmkomponenten. Zum einen die Designansicht und zum anderen die Ansicht zum Prototyping. Hier sehe ich persönlich einen enormen Vorteil gegenüber Konkurrenzprodukten, weil man angelegte Designs, auch wenn es nur Wireframes sind, on-the-fly miteinander interagieren lassen kann. Das gibt aus Usability- und UX-Sicht viel Aufschluss darüber, ob das Design schlüssig ist. So angenehm ich es auch finde mit dem Prototypingtool zu arbeiten, muss ich doch sagen, dass noch Potenzial vorhanden ist, weitere Features hinzuzufügen. Im Vergleich mit z. B. Axure ist XD doch noch sehr begrenzt in seinen Möglichkeiten.

Designpreview auf mobilen Devices

Das Spiegeln eines Designs auf beispielsweise einem iPhone ist keine Neuheit. In Kombination mit dem Prototypingtool kann man allerdings nahezu eine komplette Applikation auf seinem Gerät testen. Das hat mir gut gefallen.

Wiederholungsraster in Adobe XD

Wiederholungsraster

Ein in meinen Augen innovatives Feature ist das Wiederholungsraster, welches ausgewählten Inhalt in verschiedene Richtungen wiederholen kann. Klingt im ersten Moment nicht aufregend, kann aber an der einen oder anderen Stelle wirklich Zeit und Nerven sparen.

Ebenen

Die Entwickler von XD haben sich lange für die Entwicklung eines Ebenensystems Zeit genommen, und das vollkommen zurecht. Man sieht nur die Ebenen von dem Artboard, auf dem man gerade arbeitet, was die ganze Sache erheblich einfacher macht, wenn man wirklich mal was in den Ebenen sucht.

Ebenensystem von Adobe XD

Fazit

Auch wenn schon viele gute Features in Adobe XD implementiert wurden, von denen ich hier nicht einmal die Hälfte erwähnt habe, ist es immer noch zu Recht eine Betaversion und es ist noch einiges zu tun, um ausschließlich mit dem Programm arbeiten zu können. Viele kleine aber relevante Funktionen, wie z. B. die Ausrichtung einer Kontur, sind noch nicht vorhanden und halten von einem voll zufriedenstellenden Ergebnis ab. Es ist aber mit Sicherheit keine falsche Entscheidung, sich weiter mit XD zu befassen und alle Neuerungen zu verfolgen. Wenn weiter in dem Tempo an XD gearbeitet wird, wie es bisher der Fall war, wird das Programm bald eine durchaus salonfähige Option in Sachen UI- und UX-Design.

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